Der Garten

Meine kleine Helferin - ohne sie würde die Gartenarbeit nur halb so viel Freude machen ...
Meine kleine Helferin - ohne sie würde die Gartenarbeit nur halb so viel Freude machen ...

2018 sind wir umgezogen, nur um die Ecke, d.h. der Boden und der wenige Regen sind gleich geblieben. Leider! Großartig ist jedoch, dass ein Traum für mich in Erfüllung gegangen ist: wir haben einen großen Garten!

Kurz vor dem Umzug Ende Mai durfte ich noch schnell ein kleines Kartoffelbeet anlegen mit alten Sorten, wie 'Rotkehlchen', 'Sieglinde' oder 'Aquila', die von einem Workshop übrig waren. Mittlerweile ist der Nutzgarten (mein Herzstück) schon gewachsen  und verschiedenste Kulturen finden darin Platz. Dafür musste eine der vielen "Thujawände" weichen. Ziel ist es diese in den nächsten Jahren sukzessive in Vogel-, Bienen und Wildobsthecken umzuwandeln.

Das kleine Hochbeet habe ich tatsächlich einfach mit der Schubkarre umziehen und gleich nutzen können.

Gemüsebeete im Sommer 2018
Gemüsebeete im Sommer 2018

Die Spargelerbse - ein vergessenes Gemüse

Was mich sehr freut, endlich ist Platz für ein paar Kulturen, die ich schon lange einmal anbauen wollte, aus Platzgründen früher aber nicht konnte. Eine davon ist die Spargelerbse (Tetragonolobus purpureus).

Sie ist ein sehr altes Gemüse, wohl seit dem 16. Jhd. bei uns kultiviert. Dank ihrer Fähigkeit der Stickstofffixierung ist der Anbau recht einfach und ist selbst bei uns in Brandenburg möglich (schlechte Böden und sehr wenig Niederschlag).

In der Regel wird man zwei Sorten finden, rotblühende und gelbblühende. Ich habe bisher nur die gelbblühende angebaut. Angeblich gibt es auch mehrfarbige, die ich aber noch nicht gesehen habe.


Als jemand, dem der Geschmack auch noch wichtig ist, muss ich sagen, die Pflanze wird ein heimlicher Favorit. Die Hülsen sollten jung geerntet werden. Gewaschen, nur in etwas Olivenöl angebraten und mit etwas Salz oder Gomasio sind sie köstlich!



Vorräte aus dem Garten

Obwohl der Garten klein ist, versuche ich hin und wieder Vorräte anzulegen. Tee- und Gewürzkräuter sind eine Möglichkeit.

Das Einfrieren von Salatkräutern ist eine andere Möglichkeit. Damit überstehe ich ganz gut den Winter. Außerdem kann ich viel Pimpinelle und Borretsch in die Mischung tun.

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Als bekennender Bohnenfan kann es nicht genug Bohnen geben. Manchmal sind es im Hochsommer zu viele. Dank des Rezepts  von "Tante Lucie" wecke ich die Überschüsse gerne ein.



Nutzpflanzenvielfalt & samenfeste alte Sorten

Bei den Nutzpflanzen vermehre ich vieles selber (wenngleich ich mich auf die Selbstbefruchter und einjährigen beschränke) oder tausche. Angebaut werden meist samenfeste und gerne alte Sorten. Wenn ich mir überlege, dass es heute bereits über 70% aller alten Kultursorten in Europa nicht mehr gibt (vielleicht noch in Genbanken), macht mich das ganz betroffen, da ich immer wieder begeistert bin, was es für tolle Sorten bei Salaten, Bohnen und Tomaten gibt. Weiteres dazu in dem Blogbeitrag zum VERN (Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg e.V.). Weiterlesen ...


Haferwurz (links) und Schwarzwurzel (rechts) sind verwandt und schmecken auch ähnlich. Bei uns ist eigentlich nur noch die Schwarzwurzel  zu finden (Mitte links) zu finden (obwohl ich ihren Milchsaft klebriger finde, als den der Haferwurz). Sie verdrängte die Haferwurz (Mitte rechts), die Anfang des letzen Jahrhunderts in Deutschland wohl noch recht verbreitet war. In England wird sie übrigens liebevoll "vegetable oyster" genannt, da sie an Austern erinnert (kann ich nicht belegen, da ich nie Austern gegessen habe und wohl auch nie tun werde...). 

Ein paar Bestelladressen für Saatgut und empfehlenswerte links  dazu sind hier ... zusammengestellt.

... früher: der alte Garten


Vieles aus dem Reihenhausgarten gilt immer noch, z.B. die Mulchdecken, auch unter den Ziersträuchern, vor allem aber auf den Gemüsebeeten. Nach den beiden Sommern 2018 und 2019 bin ich der Meinung, wenn Kompost das Gold des Gärtners ist, ist der Mulch mindestens das Blattgold.

Und natürlich die naturnahen Prinzipien: Ziergarten verwende ich vorrangig einheimische, wenn möglich sogar Wildpflanzen, um den Insekten Nektarquellen und Brutmöglichkeiten zu bieten. Auf Duftrosen kann ich jedoch nicht verzichten, sodass es einige davon im Garten gibt. Bei den Nutzpflanzen verwende ich gerne samenfeste und alte Sorten (s. u.).